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Debatte versachlichen, Chaos vermeiden

Für eine Versachlichung der Diesel-Debatte wirbt Dirk W. Erlhöfer, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen. Am Freitag sagte er in Bochum: „Die in den letzten Tagen aufkommenden Emotionen wünsche ich mir in vielen anderen politischen Debatten, etwa bei der Digitalisierung oder der Bildung. Wir verlieren uns aber in der aktuellen Debatte um Für und Wider der Stickoxid-Grenzwerte, um Software-Nachrüstungen und alternative Antriebstechniken, während die deutschen Gerichte Fakten schaffen. Fakten, die nichts mit der Realität zu tun haben.“

„Denn“, so Erlhöfer weiter, „wer glaubt denn, dass ein Diesel-Fahrverbot auf der A40 in Essen und Gelsenkirchen irgendetwas besser macht? Das führt nur zu Chaos, großen Umwegen, zusätzlichen Kilometern und zusätzlichem Schadstoff-Ausstoß.“ Er plädiert daher für eine Versachlichung der Debatte und zur Beantwortung vor allem einer Frage: „Welche Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität sind nachhaltig und realistisch umsetzbar?“ Auch dem aktuellen Streit unter Medizinern steht er ratlos gegenüber. „Natürlich kann man die bestehenden Grenzwerte in Frage stellen und die Methode hinter den zugrunde gelegten Studien. Letztlich ist das aber ein Streit unter Wissenschaftlern, den die allermeisten gar nicht in Gänze nachvollziehen können, aber trotzdem nun von den politischen Lagern instrumentalisiert wird. Das bringt uns in der Sache aber nicht weiter“, sagte Erlhöfer. Natürlich seien die hohen Standards in Deutschland eine Errungenschaft und schützten unser aller Gesundheit. „Wer möchte schon Smog-Verhältnisse wie in den großen asiatischen Ballungsräumen? Aber nochmal: Wir können deshalb nicht das halbe Land lahm legen“, so Erlhöfer abschließend.