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Es beginnt an den Schulen...

Eine „verzerrte Wahrnehmung“ und „konstruierte Zusammenhänge“ kritisiert Dirk W. Erlhöfer, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen, mit Blick auf die neuesten Zahlen vom Ausbildungsmarkt. Der Deutsche Gewerkschaftsbund hatte nach Veröffentlichung des jüngsten Berufsbildungsberichts einen Mindestlohn für Auszubildende gefordert, um die hohe Abbruchquote von über 25 % zu bekämpfen.

„Eine so hohe Abbruchquote ist natürlich nicht akzeptabel, weder für die Unternehmen, noch die Auszubildenden, geschweige denn für unsere Volkswirtschaft. Wenn der DGB die Studie aber genauer gelesen hätte, hätte er selbst darauf kommen können, dass die Ausbildungsvergütung gerade nicht Grund für die Beendigung der Ausbildung ist“, sagte Erlhöfer am Donnerstag in Bochum. „Wir setzen uns stattdessen seit Jahren für eine praxisorientierte Berufsorientierung ein. Wenn die Jugendlichen frühzeitig ein Bild vom angestrebten Beruf haben, wissen sie auch, was in der Ausbildung auf sie zukommt“, so Erlhöfer weiter.

Die in der Studie genannten Gründe, aus denen Auszubildende ihre Lehre abbrechen, haben nichts - wie vom DGB konstruiert – mit mangelnder Ausbildungsvergütung zu tun. Konflikte im Betrieb, ungünstige Arbeitsbedingungen und vor allem falsche Berufsvorstellungen dagegen schon eher. „Wir vernetzen seit Jahrzehnten mit unserem Arbeitskreis SchuleWirtschaft die schulische und die betriebliche Welt, prämieren Schulen, die außerordentliche, berufsorientierende Maßnahmen anbieten mit dem Berufswahl-SIEGEL und sind Teil des KAoA-Netzwerks in der Region. Wir plädieren außerdem seit Jahren für die Einführung des Unterrichtsfachs Wirtschaft, um besser auf das Leben nach der Schule vorzubereiten.

Wer frühzeitig genau weiß, welcher Beruf es später sein soll, der bricht auch seine Ausbildung nicht ab“, argumentiert Erlhöfer. „Das hilft deutlich besser als ein staatlich reglementiertes Vergütungssystem. Entgelt und Ausbildungsvergütung sind Sache der Tarifpartner – und dabei sollte es auch bleiben. Deshalb: Hände weg von der Ausbildungsvergütung, lieber Staat“, so Erlhöfer abschließend.