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Konjunktur: Stabiler Erholungspfad in 2021

Industrie Mittleres Ruhrgebiet: Stabiler Erholungspfad in 2021 – Vor-Krisenniveau noch nicht erreicht

Konjunktur-Barometer der Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen

 

Die wirtschaftliche Erholung der Industrie im Mittleren Ruhrgebiet kam im laufenden Jahr 2021 nach dem beispiellosen Absturz im Jahre 2020 gut voran. Allerdings ist das Vor-Krisenniveau trotz allem noch nicht erreicht. Das ist das Ergebnis der aktuellen Konjunktur-Umfrage der Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen mit Sitz in Bochum. Gefragt u. a. nach Geschäftslage, Umsätzen, Erträgen, Aufträgen und Investitionen meldeten die rund 430 Mitgliedsunternehmen eine stabile Lage mit überwiegend positiver Tendenz. Gegenüber dem Vorjahr haben sich alle Konjunk­turparameter, zum Teil sogar deutlich, verbessert. „Das war nach den schlechten Zahlen des ersten Corona-Jahres nicht anders zu erwarten. 2020 war für fast alle Unternehmen ein schwerer Schlag. Aktuell ging es trotz vieler bestehender Unwäg­barkeiten wieder deutlich bergauf", so AGV-Hauptgeschäftsführer Dirk W. Erlhöfer mit Blick auf die Ergebnisse.

Über 80 % der befragten Unternehmen (83,5 %) meldeten eine gute bzw. befriedi­gende Geschäftslage. Rund zwei Drittel der Befragten waren mit der Auftragslage (66,5 %) bzw. den Erträgen (68,4 %) zufrieden. Gleichbleibend gute bzw. bessere Umsätze meldeten 73,4 % der Unternehmen. „Das sind allesamt gute Zahlen, sie belegen die Rückkehr zur sogenannten Normalkonjunktur. Das Niveau von 2018 haben wir allerdings noch nicht wieder erreicht", gibt Erlhöfer zu bedenken. Schon vor der Corona-Krise habe eine wirtschaftliche Eintrübung begonnen, Corona habe diese Lage eskalieren lassen. Im vergangenen Halbjahr habe die Konjunktur weiter deutlich angezogen, die allerdings aktuell getrübt werde von Lieferketten- und Logistikproblemen sowie von einer sich zuspitzenden Rohstoff- und Energiekosten­situation. Ein Aufschwung-Szenario lasse sich aus den rückgemeldeten Daten nicht ableiten, so Erlhöfer. Immerhin: Die Personal- und Ausbildungssituation stellt sich positiv dar: 27 % der befragten Unternehmen planen Neueinstellungen, betriebs­bedingte Entlassungen dagegen sind von ihrer Bedeutung eher zu vernachlässigen (nur 4,8 % Rückmel­dungen), der Saldo aus Zuwachs und Abbau ist sowohl bei Beschäftigung als auch bei Ausbildung im Plus.

„Das vergangene Halbjahr war geprägt vom Aufholprozess aus der tiefen Krise 2020. Mit der vierten Corona-Welle kehrt allerdings Verunsicherung zurück. Zudem bereiten u. a. die noch nicht gelösten Lieferketten-Probleme und die weiterhin nicht planbare Corona-Lage Sorgen. Diese Begleitumstände werden uns sicher auch 2022 noch begleiten", so Erlhöfer abschließend.