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Warnung vor überzogenen Forderungen

Vor dem Start der Tarifauseinandersetzung in der Metall- und Elektroindustrie diskutiert die IG Metall in dieser Woche ihre Forderungsempfehlungen. Die Arbeitgeber warnen indes vor überzogenen Forderungen.

Thomas Rosenke, stellvertretender Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes der Metall- und Elektroindustrie Ruhr/Vest, sagte am Mittwoch in Bochum: „Die Gewerkschaft tut gut daran, die Spielräume durch überzogene Forderungen nicht so sehr einzuengen, dass für die wirklich wichtigen Dinge das Geld fehlt.“ So müsse jetzt vielmehr in die Digitalisierung und Weiterbildung investiert werden, um die Belegschaften fit für die neue Art des Arbeitens zu machen.

Der IG Metall schwebt neben einer kräftigen Lohnerhöhung mehr Arbeitszeitsouveränität vor. Die Arbeitszeit soll auf 28 Stunden abgesenkt werden können und mit einem Rückkehrrecht in Vollzeit gekoppelt sein. „Dass die Beschäftigten mehr Einfluss auf ihre Arbeitszeit haben wollen, ist nachvollziehbar. Aber Flexibilität kann es nicht nur in eine Richtung geben. Die Betriebsnotwendigkeit muss den Takt vorgeben. Es muss gearbeitet werden, wenn die Aufträge da sind, sonst liefert der Konkurrent. Das Thema Mehrarbeit klammert die IG Metall bei ihren Überlegungen aus. Das Prinzip Leistung und Gegenleistung kann bei diesem Punkt nicht einfach ignoriert werden“, so Rosenke, der auch eine Änderung der Ruhezeit-Regelung für zwingend notwendig hält. „Wer abends noch schnell die Email eines Kunden beantwortet, ist nicht so sehr belastet, dass er zwingend die 11 Stunden Ruhezeit einhalten muss. Hier brauchen wir auch vom Gesetzgeber mehr Spielraum.“